Im Sport gibt es Momente, da sind selbst Zahnschmerzen vergessen. Trotz seiner entzündeten Wurzel hatte Wasserball-Trainer Dirk Schütze am Wochenende einen gewaltigen Grund zur Freude. Sein Team hatte den Auftakt zur U18-Bundesliga-Saison souverän gemeistert, startete mit einem 11:4 (5:0, 3:0, 1:3, 2:1)-Sieg über WSW Rostock in die Vorrunde. Am zweiten Tag folgte allerdings eine 9:10- (1:3, 4:2, 2:5, 2:0)-Niederlage bei HTB 62 Hamburg, bei der durchaus mehr drin gewesen wäre.
Aber der Reihe nach. Besser hätten die Hildesheimer nicht loslegen können. Mit 8:0 gewannen sie die ersten beiden Viertel in Rostock. Die Basis legte ein herausragender Torwart Christopher Burgmann, der in dem Match nicht nur zwei Strafwürfe entschärfte, sondern auch nach zwei Gegenkontern im 1:1-Duell den Wurf parierte. „Das war ein perfekter Auftakt und verdienter Sieg“, freute ich Dirk Schütze nicht nur über seinen guten Keeper, sondern das ganze Team. Das setzte die Vorgaben gut um und agierte konzentriert, nur mit der Überzahl haperte es noch ein wenig. Dirk Schütze: „Da müssen wir unbedingt besser werden.“
Wie wichtig der Vorteil ist, zeigte sich am nächsten Tag. Im Spiel gegen HTB 62 hätten die Hellenen mindestens einen Punkt verdient gehabt, spielerisch waren sie überlegen, doch sie nutzen ihre Chancen nicht. Aus zehn Überzahlsituationen resultierte nur ein Tor, zu wenig, um solch eine enge Partie zu gewinnen. Die Gastgeber spielten defensiv und äußerst effektiv. Deren bester Akteur Yasar Basan Aksu erwischte einen Sahnetag, traf viermal aus dem Rückraum mit Top-Würfen.
Dazu kamen kleine Nachlässigkeiten in Zweikampfsituationen, in denen sich die Hamburger als garstiger erwiesen. Über diese drei aus Hellas-Sicht „billigen Tore“ ärgerte sich Dirk Schütze. Auch wenn mehr drin war, lobt er seine Jungs, die auf dem für sie ungewohnt langen Spielfeld unermüdlich gekämpft hatten. „Die Durchschlagskraft im Angriff hat uns heute leider gefehlt“, sagt der Coach und verzog nicht nur wegen der knappen Niederlage etwas die Miene. Nach dem Abpfiff waren die Zahnschmerzen wieder da. Hellas-99: Christopher Burgmann (im Tor); Maximilian Giesler (2 Tore am Wochenende), Keith Niklas Meier, Stig Telle (2), Ben Stettner (2), Sahel Faizi, Laurits Bauckholt (4), Maximilian Sukop, Max Becker (8), Laurin Göhres (2), Christian Märtens, Benno Weiterer.