Die Wasserballer des HSC Hellas-1899 haben sich bei ihrer Heimpremiere in der zweiten Wasserball-Liga Ost ein wenig um den verdienten Lohn gebracht. Beim 13:13 (3:4, 3:1, 4:1, 3:7) gegen Wasserball Union Magdeburg und beim 9:12 (2:0, 5:3, 1:4, 1:5) gegen Wedding Berlin wäre durchaus mehr drin gewesen als ein Punkt. In beiden Spielen im Wasserparadies hatten die Hildesheimer zwischenzeitlich mit vier Toren geführt. Doch am Ende ging den Gastgebern die Puste aus.
Der Ärger über die aus seiner Sicht verschenkten Zähler war Trainer Heiko Ropers anzusehen. „Das fühlt sich an wie eine Niederlage“, schimpfte er nach dem Remis gegen den Tabellenzweiten Magdeburg. Vor dem Anpfiff hätte er sich über eine Punkteteilung gefreut, doch in den ersten drei Vierteln legte der HSC einen starken Auftritt mit schönen Toren hin. Daniel Weiterer als Centerverteidiger und Ila Immermann als Centerspieler bildeten eine stabile Achse, die junge Garde um den fünffachen Torschützen Florian Weiterer entwickelte Druck im Angriff, war beweglich und kreativ.
Doch im letzten Viertel riss der Faden bei den Hellenen. Übereilte Abschlüsse und Fehlpässe luden Union zu schnellen Gegentoren ein. Die Gäste schafften binnen einer Minute den Anschluss vom 6:10 auf 9:10 und schöpften Mut. Ihre Leistungsträger Lukas Schulle, der sechsmal traf, und Tom Hagendorf (5) spielten ihre Routine aus und zogen ihre Truppe mit. Hellas-99 bekam aber noch die Kurve und rettete mit viel Kampf am Ende einen Zähler.
Am Morgen danach gelang das nicht. Denn gegen den SC Wedding Berlin, bis dahin auf Platz sieben der Liga, verlief das Match ähnlich. Die Hausherren erwischten einen guten Start und behielten mehr als zwei Viertel lang die Oberhand. Sie erarbeiteten sich in Ruhe gute Chancen, die sie auch verwerteten. Doch im dritten Abschnitt entglitt den 99er die Partie, die Würfe landeten bei Berlins Torwart oder in den Armen der Abwehr.
„Am Ende gelang uns gar nichts mehr“, urteilt Heiko Ropers. Der Kraftverlust war den Akteuren deutlich anzusehen, der Druck ließ nach. Die Treffsicherheit ging verloren. Und mit der Brechstange, die manch ein Hellene rausholte, gelang nichts. Die wachsende Unsicherheit vorne ließ die Kontrolle hinten sinken, die bundesligaerfahrenen Gäste nutzten die HSC-Schwächen konsequent aus. Den jungen Hellenen blieb nach diesem Absturz in der Schlussphase nur der Lerneffekt und das Wissen, mehr an der Ausdauer arbeiten und das Wurftraining intensivieren zu müssen.
Um vier Viertel auf diesem Niveau mitzuhalten, muss das Team komplett sein. Das weiß auch Coach Heiko Ropers. Mit Linkshänder Alex Schwarz und Julius Witte fehlten zwei starke Kanoniere, Stammkeeper Marcel Wiegand kommt erst im April zurück. Auch seine Stellvertreter Cedric Klemme und Christopher Burgmann fielen wegen Krankheit aus. So stieg Benjamin Low, sonst in der 2. Herren aktiv, zwischen die Pfosten. Er überzeugte mit starken Szenen und machte seine Sache gut.
Hellas-99: Benjamin Low (im Tor); Tim Nowack, Florian Weiterer (9 Tore), Daniel Weiterer (3), Caspar Schütze (1), Tomas Abriata, Henrik Richter, Torben Weiterer (2), Julius Jung (2), Ilja Immermann (6), Silas Göhres, Max Becker, Daniel Froböse Vazquez.