Viel schwimmen und noch mehr spielen: Diese Kombination hat für die jugendlichen Wasserballer des HSC Hellas-1899 in der letzten vollen Ferienwoche auf dem Programm gestanden. Fünf Tage lang campierten sie vor den Klubhäusern in der Jowiese, um sich mit einem Trainingslager auf die nächsten Aufgaben vorzubereiten. Die U16 des Vereins hat noch einen wichtigen Nachhol-Termin vor der Brust. Anfang September fahren die Jungs zur Norddeutschen Meisterschaft nach Rostock und stiegen deshalb zweimal täglich ins Wasser, um dafür in Form zu kommen.
„Da entwickelt sich etwas“, sagt ein freudiger Trainer Heiko Ropers. Er hat den Schwerpunkt auf die Taktik gelegt, jeden Abend wurde intensiv gespielt. Die 14 Jungs, die mit nach Mecklenburg-Vorpommern fahren, bekamen es im Training mit einem Mix aus älteren und jüngeren Jugendlichen sowie den Mädchen zu tun. Außer Talent Maximilian Giesler sind in Rostock alle Mann an Bord. Heiko Ropers: „Wir haben eine gute Truppe, die Stimmung ist klasse.“
Noch sind zwar Ferien, aber bei dem U16-Coach mussten alle in die Taktikschule. Denn er will bei dem 4er-Turnier in Rostock mit Raffinesse arbeiten und erfolgreich sein. Gegen Seriensieger White Sharks Hannover ist zwar kein Kraut gewachsen, aber gegen WSW Rostock und HTB Hamburg könnte was drin sein. Die älteren U16-Jungs, die schon bei den Herren trainieren, kennen sich mit den spielerischen Finessen schon etwas aus, aber für die jüngeren Aktiven waren eine Zonenverteidigung oder ein abgestimmtes Verhalten in Über- und Unterzahl vorher noch weitestgehend Neuland. Das dürfte sich nach der Wasserballwoche geändert haben.
Um möglichst hoch hinaus zu kommen, setzt der Hellas-99 nicht nur auf eine clevere Taktik, sondern trumpft auch bei den Grundlagen auf. Vorsitzender Jan Heinemann hat eine US-Innovation der Firma 6-8sports über den großen Teich geholt. Zum ersten Mal kommt beim Sommercamp ein Testsystem zum Einsatz, das der amerikanische Top-Spieler Tony Azevedo und dessen Kollegin Maggie Stevens entwickelt haben. Es vereint alle Fertigkeiten, die in dem Sport wichtig sind: Es geht um Beinarbeit und Hochsprung im Wasser, um Wurfkraft und Zielgenauigkeit, um Schnelligkeit und Wendigkeit.
Alle Fähigkeiten werden an Stationen getestet und altersbezogenen nach einer Tabelle bewertet. „Das ermöglicht uns, die Stärken und Schwächen unserer Spieler und Spielerinnen und ihre Entwicklung zu beobachten“, sagt Jan Heinemann, der selber viele Jahre in der Bundesliga aktiv war und begeistert ist von der 6-of-8-Challenge. Diese offenbart auch, wo die Hellenen im internationalen Vergleich stehen. „Uns geht es aber in erster Linie darum, die Mädchen und Jungs gezielt zu verbessern.“
Zum Start gab es im Wasserball-Camp gleich einen Wettbewerb unter den Jugendlichen, die in zwei Altersklassen in den Disziplinen gegeneinander antraten. Wer dabei die meisten Punkte sammelte, ist noch ein Geheimnis. Die Gewinner dürfen sich auf den Walter-Ludwig-Pokal freuen. Die Siegerehrung ist am Samstag, 20. August, um 17.30 Uhr zum Start der „Hellas-Summer-Lounge“ vor den Klubhäusern in der JoWiese geplant. Gäste sind zu dem Sommerfest des Vereins willkommen.