U14-Mädchen überraschend Deutscher Pokalsieger

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Eine Goldmedaille um den Hals, eine schmuckvolle Trophäe vor Augen und in der Hand eine Siegerpizza am Ostseestrand in Warnemünde. Im warmen Licht der Herbstsonne ließen sich die U14-Mädchen des Hellas-99 das Finalturnier noch einmal richtig schmecken. Die jungen Wasserballerinnen hatten sich zuvor im Neptunbad in Rostock den Deutschen Pokal gesichert – ein echter Coup. Mit 14:11 (4:2, 2:3, 3:4, 5:2) bezwangen sie den favorisierten SSV Esslingen und holten den ersten Wasserball-Titel seit 2010 auf nationaler Ebene nach Hildesheim.
„Wir haben sehr stark gespielt und am Ende verdient gewonnen“, findet eine überglückliche Trainerin Bianca Heinemann. Sie konnte sich nicht nur auf ihre beiden Nationalspielerinnen Greta Schütze und Amaia Bluhm verlassen, sondern auf das gesamte Team. Gerade die Breite des Kaders machte am Ende den Unterschied aus, auch wenn die beiden Ausnahmespielerinnen die meisten Tore erzielten. Bereits im Mai bei der deutschen U14-Meisterschaft hatten der Hellas-99 mit dem 3. Platz gezeigt, dass er im Mädchen-Wasserball durchaus konkurrenzfähig ist. Zur neuen Saison verstärkten mit Amaia Bluhm aus Cuxhaven und den beiden Hannoveranerinnen Sophia Schweingel und Paula Norrenbrock drei Spielerinnen das Team.
Bianca Heinemann formte in wenigen Wochen aus den bisherigen und neuen Spielerinnen eine Einheit, die sich auch am Beckenrand gut versteht und diese Harmonie ins Wasser bringt. Die ersten beiden Aufgaben meisterte der HSC ohne große Probleme, bezwang erst Gastgeber Rostock mit 19:3 (5:2, 6:0, 6:0, 2:1) und dann Bayer Uerdingen mit 25:9 (7:2, 6:3, 7:2, 5:2) Toren. „Wir konnten viel durchwechseln und auch unseren Leistungsträgerinnen eine Pause gönnen“, betont Bianca Heinemann. Da war schon klar, dass es im dritten Spiel gegen Esslingen um den Pokal geht. Allerdings hätte den Mädchen aus dem Süden ein Unentschieden gereicht, sie hatten gegen Rostock und Uerdingen ein paar Tore mehr erzielt.
Entsprechend viel Überlegung steckten Bianca Heinemann und Betreuerin Julia Jürges in die Taktik, gingen auf Risiko. Esslingen trat auch mit zwei Athletinnen aus dem Nationalkader an. „Wir ließen Greta und Amaia gegen ihre Besten spielen, das funktionierte gut.“ Auch mit der konsequenten Pressdeckung, die der Hellas-99 zeigte, kamen die SSV-Aktiven nicht so gut zurecht. Das Spiel verlief ausgeglichen. Esslingen legte 2:0 vor, Hellas-99 drehte das Spiel, führte nach zwei Viertel mit 6:3, dann kam der Favorit zurück und ging zu Beginn des vierten Abschnitts sogar mit 10:9 in Führung.
Doch im letzten Viertel dominierte überraschenderweise nicht der Bundeliganachwuchs aus Stuttgart das Geschehen, sondern die Außenseiterinnen aus Hildesheim. „Wir hatten mehr Power am Ende“, freut sich Jan Heinemann, der sich als Ehemann der Trainerin und Hellas-99-Vorsitzender dieses Spektakel nicht entgehen ließ. Fünf Tore erzielten die HSC-Mädchen in der Schlussphase, die starke Sophia Low im Tor ließ nur noch einen Gegentreffer zu. Damit war der Pokal war unter Dach und Fach. Bianca Heinemann landete – wie es Tradition in dem Sport ist – als Meistertrainerin in voller Montur im Wasser. Ihr Kommentar: “ Ich bin so stolz auf die Mädchen. Die dürfen das.“

Hellas-99: Sophia Low (im Tor), Hannah Chilieki (4 Tore im Turnier), Paula Norrenbrock (1), Helena Niem (7), Greta Schütze (23), Hanna Hartmann (2), Sophia Schweingel (4), Anina Meier, Amaia Bluhm (17), Anouk Wöhler.

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