Erst der Titel, dann der Abschied

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Meister sein und sich als Meister fühlen. Dazwischen gibt es einen Unterschied. Der Hildesheimer Wasserballer Linus Schütze kennt ihn nun genau. Schon vor drei Jahren holte der 22-jährige Rechtshänder mit WaSpo 98 Hannover die Deutsche Meisterschaft, spielte damals im Play-off-Finale aber keine Sekunde. Jetzt war das anders. Seinem Team gelang es nun erstmals in der Bundesligageschichte, einen 0:2-Rückstand zu drehen und sich den Titel zu angeln. Und in allen fünf Spielen gegen die Favoriten der Wasserfreunde Spandau 04 Berlin war Linus Schütze im Wasser. Beim 9:6-Erfolg im entscheidenden Match in der Schöneberger Schwimmhalle mischte er gut ein Viertel mit und machte alles richtig. „Ich bin mit mir zufrieden“, erzählt der angehende Industriekaufmann, der heute in Hannover seine mündliche Prüfung ablegt und dafür gestern auf seinen Tag Sonderurlaub als Wasserballmeister verzichtete. Er wollte seinen Kollegen lieber noch einmal seine Präsentation vorstellen. Thema: der Einkauf von Ersatzteilen.
Seit drei Jahren absolviert Linus Schütze in der Hanomag-Lohnhärterei bei seinem Trainer und WaSpo-Mäzen Karsten Seehafer eine Ausbildung, nebenbei spulte er ein Training unter Profibedingungen ab. Die Arbeit hat sich gelohnt, der Abschluss ist sicher, der Titel gewonnen. Danach sah es erst nicht aus. WaSpo, das erst im Mai mit 14:15 im Pokalfinale den Spandauern hauchdünnunterlegen war, verlor die ersten beiden Spiele 12:14 nach Fünf-Meter-Werfen und 13:15. Alles roch nach Vizemeisterschaft. Doch Linus und seine Kollegen kamen zurück, gewannen Spiel drei und vier mit 13:12 und 7:5. Beim Showdown in Berlin saß die ganze Familie auf der Tribüne und hatte Trommeln mitgebracht. Sein Bruder Noah organisierte mehr als ein Dutzend Kommilitonen von der Uni in Potsdam als Schlachtenbummler.
„Wir wollten es mehr als Spandau, hatte ich das Gefühl“, sagt Linus Schütze. Das frühe Aus im Winter im Europapokal könne sich seiner Meinung am Ende ausgezahlt haben, weil die Berliner dort in dem Wettbewerb mehr Körner gelassen hatten. Für den ehemaligen Jugendnationalspieler, der beim Hellas-1899 den Wasserball gelernt hat, dann mit 15 Jahren nach Hannover ging und mit den White Sharks alles abräumte, was es national zu gewinnen gab, schließt sich der Kreis. Auch wenn er erst 22 Jahre ist. „Das ist ein grandioser Abschluss“, findet Linus Schütze. Er hat zwar eine tolle Entwicklung hinter sich, aber der WaSpo-Kader wird mit drei Nationalspieler aufgerüstet. Da bleibt vermutlich nur die Ersatzbank.
Aber das ist nicht alleine der Grund. Linus Schütze liebt seinen Sport, doch seit zehn Jahren dreht sich alles im Leben um Wasserball, jetzt nach der Lehre will er erst einmal auf Reisen gehen. Portugal und danach ins Land der aufgehenden Sonne. „In Europa bin ich durch den Wasserball viel rumgekommen, Japan interessiert mich.“ Was danach kommt, ist offen. Den Sport wird er nicht aufgeben, aber nicht mehr mit der Intensität und Priorität verfolgen. Und beruflich wären Naturwissenschaften sein Ding, sagt der junge Mann, der in seiner Ausbildung vor allem eines gelernt hat: Ein Büro-Job ist nichts für ihn.

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